Die Standard Runde-Wand

Der neue Begriff "Standard Runde-Wand" legt genau einen Radius für runde Wände fest.
In der Architektur entsteht dadurch ein neues Standard Element als Ergänzung zur geraden Wand und als Alternative zur Ecke. Von der Bauwirtschaft könnte die Standard Runde-Wand kompetent und günstig hergestellt werden.

Die Begriffsdefinition:

                Die „Standard Runde-Wand“ hat einen inneren Radius von 3 Metern.

Sie kann in einer Norm festgelegt werden.

Im Detail:
Die Standard Runde-Wand ist kreisförmig.
Der feste Radius misst von der Innenseite der rohen Wand.
Damit hat die Wanddicke keinen Einfluss auf den inneren Radius.
Die Decke und Schalungsplatten haben immer die gleiche Grösse.
Die Dicke, Höhe und Länge sind beliebig.
Die Länge kann auch als Winkel angegeben werden, 45, 90 Grad.

Für Sonderfälle wird der viertel, halbe und vielfache Radius
der Standard Runden-Wand definiert: 3 m *  0,25 / 0,5 / 1 / 2 / 3 / 4.
So können auch diese Wände standardisiert hergestellt werden.

Aber es reicht schon, eine zweite runde Wand zur Standard Runde-Wand hinzuzunehmen, um damit Ovale oder beliebige ecklose Räume zu realisieren.


Nur eine Standard Runde-Wand, warum?

Ungleichmässig gebogene Wände im Entwurf, müssen im CAD Programm kompliziert mit mathematischen Kurven nachgebildet werden. Erst dann kann man sie im Bauplan abbilden und z.B. die Statik berechnen. Um die Wand dann auf der Baustelle genau so aufzubauen, braucht man viele grosse Schablonen für die Rundungen.

Ausserdem müssen, für die Herstellung von individuell gebogenen Wänden, die Bauhilfsmittel und Baustoffe für jede Rundung zugeschnitten und angepasst werden. Das ist enorm aufwändig bezüglich Organisation, Materialverbrauch und Arbeitszeit.
Deshalb wird überall gerade und eckig gebaut.

Die Standard Runde-Wand ist hierfür die einfache Lösung!
Die kreisrunde Wand wird im CAD Programm über Mittelpunkt und Radius festgelegt. Auf dem Bau kann sie auch so aufgemessen werden. Es gibt genau eine Kreisschablone.

Für den Bau wird je nur ein Hilfsmittel benötigt, das für alle runden Wände am Gebäude passt. Spezialisierte Hersteller können Standard Runde-Fertigwände und runde Decken anbieten.

Bauhilfsmittel für eine runde Wand

Betonmauer:

- Gebogene Schalungsplatten mit der inneren und der äusseren Rundung, um den flüssigen Beton zu halten.
- Passendes Traggerüst hinter den Platten.
+ Gebogene Armierungseisen sind auf Bestellung erhältlich.

Steinmauer:
+ Normale 24cm Steine können rund gemauert werden.
- Grosse Steine müssen die Rundung haben, wenn sie sichtbar und länger als 24 cm sind.

- Ab 36.5 cm Länge muss zugesägt, oder in die Fuge ein Keil eingesetzt werden.
- Eine Schablone (Richtbogen) mit der Rundung fürs Mauern.

Ständerwand:
+ Gebogene Boden- und Deckenschiene.
- Gebogene Längsbretter als unterer und oberer Wandabschluss.
+ Biegsame Platten für Innen- und Aussenwand.
+ Biegsame Gipskarton Platten gibt es.


Wärmedämmung:
- Gebogene Dämmplatten.

+ Biegsame Dämmplatten.
+ Alternativ flexible Dämmmatten.
+ Einfüllbarer Dämmstoff für Hohlräume.

Runde Träger in der Wand:
- Lange gebogene Tür- und Fenster Stürze und Simse.
+ Kurze gerade Stürze bis 160 cm.

Runde Fenster:
+ Schmale gerade Fenster bis 150 cm Breite.

- Fenster breiter 150 cm sollten gebogen sein.
- Alternativ Fenster mit Knick zwischen den Hälften.

Deckenschalungen:
- Für Betondecken braucht man von unten runde Schalungsplatten anstossend an die gebogene Wand.


Decken für runde Räume:
+ Verschieden lange halbfertig Stahlbeton Deckenträger, die eingegossen werden.
- Runde Beton- oder Holz Fertigdecken Teile.
+ Verschieden lange Holzbalken.

Ein + bedeutet, gibt es heute schon.
Ein - bedeutet, es muss angefertigt werden.

Geometrisch im Vorteil

Gebogene Wände machen den Eindruck als würden sie Platz verschwenden. Gerade Möbel liegen ja nicht ganz an der Wand an. Jedoch, wenn man die Wände eines quadratischen Raumes rund nach aussen biegen würde, vergrösserte sich die Wohnfläche um 27 Prozent. Bei gleicher Wandlänge ist der Raum also ca. ein Viertel grösser.